Das gemeinsame Forschungsprogramm der Wissenschaftsakademien – das Akademienprogramm – dient der Erschließung, Sicherung und Erforschung weltweiter kultureller Überlieferungen. Es ist derzeit das größte Langzeit-Forschungsprogramm der Bundesrepublik Deutschland für geistes- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung und wird von der Akademienunion koordiniert. Träger des Programms und zuständig für die Bearbeitung der Vorhaben sind die acht in der Akademienunion zusammengeschlossenen Akademien und die Nationale Akademie der Wissenschaften Leopoldina.
Akademienprogramm 2024
125 Vorhaben mit 188 Arbeitsstellen
19 Wörterbücher
104 Editionen
2 Projekte aus der sozial- und kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung
Gesamtvolumen: rund 75 Millionen EuroAusschreibung für das Akademienprogramm 2027
Infoflyer Akademienprogramm (PDF)
Broschüre "Die Wissenschaftsakademien - Wissensspeicher für die Zukunft" (PDF)
Das Akademienprogramm umfasst bei einem Finanzvolumen von 75 Millionen Euro insgesamt 125 Vorhaben mit rund 188 Arbeitsstellen (Stand: 2024). Diese setzen sich zusammen aus 19 Wörterbüchern, 104 Editionen sowie zwei Projekten aus der sozial- und kulturwissenschaftlichen Grundlagenforschung. In den Vorhaben sind insgesamt ca. 900 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt. Mehr als 100 Hochschullehrerinnen und Hochschullehrer engagieren sich darüber hinaus ehrenamtlich in den Projekten.
Um die Clusterbildung des Akademienprogramms weiterzuentwickeln, haben die Akademien 2019 das Format der Themenkonferenzen eingeführt. Ziel der interakademisch ausgerichteten Veranstaltungen ist es, den interdisziplinären Dialog zwischen den an über 180 Arbeitsstellen angesiedelten Vorhaben zu intensivieren sowie die wissenschaftlichen Kooperationen der Projekte mit externen Partnern kontinuierlich auszubauen.
Einmal jährlich präsentieren sich die Forschungsprojekte aus dem Akademienprogramm zudem beim Akademientag, der großen Gemeinschaftsveranstaltung der Akademien, und laden die Besucherinnen und Besucher mit interaktiven Ausstellungen zum Entdecken und zum Gespräch ein.
Bei der Ausgestaltung und Durchführung des Akademienprogramms findet die Leitlinie zu Diversität und Chancengleichheit Anwendung.
Seit 2006 wird das Akademienprogramm jährlich ausgeschrieben. Um darin aufgenommen zu werden, müssen geisteswissenschaftliche Forschungsprojekte folgende Kriterien erfüllen: überregionale Bedeutung, übergeordnete gesellschaftliche und fachwissenschaftliche Relevanz, eine Laufzeit zwischen 12 und 25 Jahren und ein finanzielles Mindestvolumen von 120.000 Euro im Jahr. Zudem sind die Einbindung des wissenschaftlichen Nachwuchses sowie die Qualifizierung der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über die gesamte Projektlaufzeit zu gewährleisten. Auch wird ein digitales Bearbeitungs- und Publikationskonzept vorausgesetzt.
Über den Haushalt des Akademienprogramms, über die Aufnahme von Neuvorhaben und die Fortführung von laufenden Projekten entscheidet die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz, in welcher der Bund und die Bundesländer vertreten sind. Die Entscheidungen werden auf der Grundlage der von der Akademienunion aufgestellten Programm- und Finanzplanung gefällt.
„Wer sind wir? Wo kommen wir her? Und welchen Einfluss nimmt unser gemeinsames kulturelles Gedächtnis auf unser Zusammenleben heute? Antworten auf diese Fragen sucht das Akademienprogramm – eines der größten geisteswissenschaftlichen Forschungsprogramme Deutschlands. Seit vier Jahrzehnten hilft es uns, unser kulturelles Erbe zu erschließen und zu bewahren.“
Anja Karliczek
Bundesministerin für Bildung und Forschung 2018–2021
Regelmäßige Evaluierungen durch externe Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus der internationalen Scientific Community sichern den Qualitätsstandard der hier entstehenden Wörterbücher, Lexika und Editionen aus den Gebieten der Theologie, Philosophie, Geschichte, Literatur- und Sprachwissenschaften, Kunstgeschichte und Archäologie, Inschriften- und Namenforschung, der Musikwissenschaft sowie der Grundlagenforschung in den Sozial- und Kulturwissenschaften. Nur dank der Struktur der Akademieforschungsstellen und ihrer sie betreuenden Kommissionen ist es möglich, solch langfristig angelegte und sehr umfangreiche Forschungsprojekte kontinuierlich auf hohem Niveau zu bearbeiten, ohne an die Lebenszeit einzelner Personen und die begrenzte Kapazität einzelner Einrichtungen gebunden zu sein.
Der Wissenschaftsrat hat das Akademienprogramm mehrfach positiv evaluiert - zuletzt im Jahr 2019 - und festgestellt, dass die Vorhaben des Akademienprogramms häufig, in einigen Fällen sogar weltweit, das Zentrum für bestimmte Forschungsthemen sind, die Qualität und Forschungsleistung beachtlich ist und im Beitrag der Forschungsergebnisse dieses Programms zu den empirischen Grundlagen z. B. der Philosophie, der Geschichte, der Theologie und der Philologien, eine sehr wichtige und zentrale Leistung liegt.
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Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm
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sebastian.zwies@akademienunion.de