Diversität und Chancengleichheit

Präambel

Für die Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und die acht in ihr zusammengeschlossenen Wissenschaftsakademien (im Folgenden „Akademienunion“ genannt) sind Respekt, Wertschätzung und das Eintreten für Diversität und Chancengleichheit Grundlage der wissenschaftlichen Zusammenarbeit. Dies betrifft sowohl die Gremien, die Governance der Geschäftsstellen als auch alle Abläufe innerhalb des von der Akademienunion getragenen Akademienprogramms. Die Akademienunion ist überzeugt davon, dass Wissenschaft, die in die Gesellschaft hineinwirken will, davon profitiert, Forschende mit vielfältigen Erfahrungen und Lebensrealitäten zu fördern. Die Einbindung unterschiedlicher Potentiale ist daher ein wesentliches Qualitätsmerkmal des Akademienprogramms. Vielfalt von Erfahrungen und Perspektiven ist ausschlaggebend für den Erfolg wissenschaftlicher Forschung und ihren Transfer in die Gesellschaft.

Chancengleichheit und Vielfalt der Perspektiven

Die Förderung von Diversität ist eine strategische Leitungsaufgabe; Diversität gehört zu den Zielen der Akademienunion, nach denen sich die Ausgestaltung und Durchführung des Akademienprogramms richtet.

Leitlinie zu Diversität und Chancengleichheit (PDF)

Das Akademienprogramm dient der wissenschaftlichen Erschließung, Sicherung und Erforschung weltweiter kultureller Überlieferungen. Unerlässlich hierfür ist eine kultursensible und forschungsethisch geleitete Umsetzung der Forschungsarbeiten. Die gleichberechtigte Berücksichtigung vielfältiger wissenschaftlicher, politischer und kultureller Perspektiven und Diskurse auf globaler Ebene ist in allen Forschungszusammenhängen unmittelbar handlungsleitend. Die Akademienunion begreift Diversität als Ressource und Chance für exzellente geisteswissenschaftliche Forschung und setzt deren Verwirklichung auf struktureller und personeller Ebene mit geeigneten Werkzeugen um.

Die Akademienunion fördert daher die Chancengleichheit von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern im Akademienprogramm, unabhängig von ihrer ethnischen Herkunft oder Migrationsgeschichte, ihres Geschlechts bzw. ihrer Geschlechtsidentität, ihrer sexuellen Orientierung, ihres Alters, einer Behinderung, ihrer Religion und Weltanschauung sowie sozialen Herkunft. Die Akademienunion trägt darüber hinaus Sorge für transparente Verfahren, indem sie regelmäßig ihre Ziele für die Gleichstellung von Frauen und Männern veröffentlicht.

Die Akademienunion ermöglicht durch die diversitätssensible Gestaltung ihrer Arbeitsbedingungen und -prozesse die Verwirklichung individueller Lebensentwürfe. Sie fördert die Vereinbarkeit von Wissenschaft, Beruf und Privatleben und ermöglicht den Mitarbeitenden die Übernahme von Fürsorge- und Pflegeaufgaben.

Die Akademienunion berücksichtigt Chancengleichheit und Diversität bei der Organisationsentwicklung und unterstützt die Kompetenzentwicklung von Mitarbeitenden und Führungskräften zu Diversität und Inklusion.

Die Akademienunion übernimmt Verantwortung für ihre Mitarbeitenden und ergreift Maßnahmen zur Prävention von jeglicher Form von Gewalt (sexuell, seelisch, körperlich), Diskriminierung sowie von Machtmissbrauch und Mobbing am Arbeitsplatz. An jeder Mitgliedsakademie sind Ansprechpersonen benannt worden, die sich den Anliegen betroffener Mitarbeitender widmen und das Bewusstsein in den jeweiligen Einrichtungen für Gleichstellungsfragen fördern.

Diversität ist ein sehr komplexes Thema. Daher ist eine standortspezifische und bedarfsorientierte Auswahl von Diversitätsdimensionen sinnvoll und notwendig. Jede Mitgliedsakademie setzt anhand ihres eigenen, individuellen Profils Schwerpunkte, stellt diese in einer Diversitätsstrategie dar und setzt geeignete Maßnahmen um. In diesem Prozess werden sich die Mitgliedsakademien und die Geschäftsstelle der Akademienunion gegenseitig unterstützen und regelmäßig informieren.

Die Akademienunion und die acht in ihr zusammengeschlossenen Wissenschaftsakademien haben die Charta der Vielfalt unterzeichnet bzw. streben es an, diese zu unterzeichnen.

Geltungsbereich

Die Akademienunion ergreift Maßnahmen zur Umsetzung dieser Leitlinie, insbesondere für die Ausgestaltung und Durchführung des Akademienprogramms, das von der Akademienunion koordiniert wird. Die Leitlinie ist bei der Ausschreibung des Akademienprogramms sowie bei der Genehmigung von Förderanträgen zu berücksichtigen. Die Akademienunion und die acht in ihr zusammengeschlossenen Mitgliedsakademien bekennen sich zur Anwendung dieser Leitlinie im Rahmen der Durchführung der im Akademienprogramm geförderten Forschungsvorhaben.

Stand: 26. Mai 2023