90.000 Wörter
Kalenderwoche 2
90.000 Wörter. Genie ist wahrlich nicht leicht zu beziffern, aber mit Johann Wolfgang von Goethe versuchen wir es doch einmal: Dank des Akademieprojektes Goethe-Wörterbuch wissen wir, dass der Dichter mindestens 90.000 verschiedene Wörter in seinen Werken und Briefen verwendet hat. So viele Lemmata, also Lexikoneinträge, umfasst nämlich das Goethe-Wörterbuch.
Zum Vergleich: Der durchschnittliche aktive Wortschatz einer Muttersprachlerin / eines Muttersprachlers heute umfasst 12.000 - 16.000 Wörter, Shakespeare verwendete in seinen Werken 29.000 Wörter und Cervantes 12.400. Tatsächlich haben es die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Goethe-Wörterbuchs mit dem bislang größten erschlossenen Individualwortschatz eines Autors überhaupt zu tun. Und warum investieren Bund und Länder über das Akademienprogramm in solch ein Vorhaben, das gleich von drei deutschen Wissenschaftsakademien – der Berlin-Brandenburgischen, der Heidelberger und der Göttinger Akademie der Wissenschaften – betreut wird? Weil es als Referenzwerk für die Sprachepoche Goethes überhaupt angesehen werden kann. Indem es die Begriffe und Ideen, die Gefühlswelt und die historisch-gesellschaftlichen Umstände erschließt, eröffnet es Zugänge zur Kulturgeschichte um 1800. Zugleich ist das Nachschlagewerk eine Fundgrube für all jene, die Goethe verehren – und natürlich auch für jene, die ihren Wortschatz vielleicht um einige Begriffe erweitern möchten, um die Zuhörerschaft aufmerken zu lassen.
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