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Porträtstich eines Mannes
Zahl der Woche

29 Pfründen

Kalenderwoche 33

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Wie viele kirchliche Ämter kann ein Mensch in seinem Leben bekleiden? Vor allem für das späte Mittelalter lässt sich die Vereinigung von kirchlichen Ämtern mit den dazugehörigen Einkünften (Pfründen) in einer Hand geradezu als ein Charakteristikum der römisch-katholischen Kirche beschreiben. Geistliche mit drei, vier oder mehr Ämtern und Pfründen in verschiedenen Dom- und Kollegiatstiften sind weniger die Ausnahme als vielmehr die Regel.

Das Ranking der größten Pfründensammler der im „Digitalen Personenregister der Germania Sacra“ erfassten Kleriker führt zurzeit der in Erfurt und Bologna ausgebildete Jurist Heinrich Leubing († 1472) an. Für ihn verzeichnet die Datenbank 29 Pfründen, die einen Schwerpunkt in seiner thüringisch-mitteldeutschen Heimat (Erfurt, Meißen, Naumburg etc.) und in der Kathedralstadt Mainz erkennen lassen, die sich aber auch auf etliche weitere Städte des Heiligen Römischen Reiches wie Bamberg, Breslau, Freising, Halberstadt, Hildesheim und Regensburg erstreckten.

Dieses Anhäufen von Pfründen stellt die Forschung vor etliche Fragen, die beispielsweise das Selbstverständnis solcher Kleriker und die Reichweite personaler und kommunikativer Netzwerke im Spätmittelalter betreffen. In ihren Online-Ressourcen bündelt das Forschungsvorhaben „Germania Sacra“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen verlässlich die umfangreichen prosopographischen Informationen zum geistlichen Personal des Mittelalters und der Frühen Neuzeit und stellt sie der Forschung frei zur Verfügung. Dem vernetzten Pfründensystem der vormodernen Reichskirche ist mit vernetzter und digitaler Forschung auf den Grund zu gehen.

Kontakt

Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm

 

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sebastian.zwies@akademienunion.de