Sind wir noch bei Sinnen? - Fühlen
19.11.2024
19:00 Uhr
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Leibniz-Saal
Markgrafenstraße 38
10117 Berlin
Fühlen ist ein zentraler Sinn, durch den wir uns selbst und unsere Umwelt wahrnehmen. Aber wie beeinflussen gesellschaftliche Veränderungen, technologische Entwicklungen oder historische Ereignisse unsere Gefühle? Welche Rolle spielt dabei körperliche Wahrnehmung?
In dieser interdisziplinären Diskussion gingen unsere Podiumsgäste diesen Fragen auf den Grund.
Die Historikerin Prof. Dr. Ute Frevert zeigte, wie stark Emotionen wie Angst, Stolz oder Wut im Lauf der Geschichte Gesellschaften formten. Der Psychologe Prof. Dr. Jakub Limanowski erklärte, wie Emotionen und Verhalten auf neuronaler Ebene miteinander verbunden sind. Die Künstlerin Leda Bourgogne brachte eine künstlerische Perspektive ein. Sie erforscht in ihren Arbeiten die Rolle der Berührung und sensorischen Wahrnehmung und Synästhesie. Vor Ort präsentierte sie einige ihrer Arbeiten.
Moderiert wurde der Abend von der Wissenschaftsjournalistin Julia Vismann.
Gäste
Prof. Dr. Ute Frevert
ehem. Direktorin Forschungsbereich Geschichte der Gefühle am MaxPlanckInstitut für Bildungsforschung in Berlin
Prof. Dr. Jakub Limanowski
Lehrstuhlinhaber für Biologische Psychologie an der Universität Greifswald
Leda Bourgogne
Künstlerin
Moderation: Julia Vismann (Wissenschftsjournalistin & Moderatorin des Podcasts „Wissenschaft und Politik im Gespräch")
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Impressionen von der Veranstaltung


Biografien

Prof. Dr. Ute Frevert
Die Historikerin Ute Frevert ist seit 2023 Präsidentin der Max Weber Stiftung und leitete von 2008 bis 2024 als Direktorin am Berliner Max-Planck-Institut für Bildungsforschung den Forschungsbereich „Geschichte der Gefühle“. Sie ist Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina und der British Academy.
Die Deutsche Forschungsgemeinschaft zeichnete sie 1998 mit dem renommierten Leibniz-Preis aus, die finnische Universität Tampere verlieh ihr 2018 die Ehrendoktorwürde. 2016 erhielt sie den Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland Erster Klasse, da sie „in herausgehobener Weise und im europäischen und internationalen Kontext“ über ihre wissenschaftliche Tätigkeit hinauswirkt.
Ihre Publikationen in den Bereichen der Sozial-, Kultur- und Politikgeschichte der Moderne, der Emotionsgeschichte und der Geschlechtergeschichte wurden in zahlreichen Sprachen veröffentlicht. Auf Deutsch erschienen zuletzt „Mächtige Gefühle. Von A wie Angst bis Z wie Zuneigung – Deutsche Geschichte seit 1900“ im S. Fischer Verlag (2020) und „Gefühle in der Geschichte“ bei Vandenhoeck & Ruprecht (2021). Im Herbst 2024 erscheint „Verfassungsgefühle. Die Deutschen und ihre Staatsgrundgesetze“ im Wallstein Verlag.

Prof. Dr. Jakub Limanowski
Jakub Limanowski studierte Psychologie in Heidelberg und promovierte 2015 am Exzellenzcluster Berlin School of Mind and Brain und der Freien Universität Berlin. Anschließend war er Marie-Skłodowska-Curie Actions Research Fellow am University College London. Von 2020 bis 2022 leitete er als Freigeist Fellow der VolkswagenStiftung eine Nachwuchsforschungsgruppe am Centre for Tactile Internet with Human-in-the-Loop der Technischen Universität Dresden. Seit 2022 hat er den Lehrstuhl Biologische Psychologie an der Universität Greifswald inne. Prof. Limanowskis Forschungsmotivation nährt sich aus einem starken Interesse an den biologischen Grundlagen des menschlichen Verhaltens und Erlebens, insbesondere an den neuronalen Grundlagen der Körper- und Selbstrepräsentation.

Leda Bourgogne
Leda Bourgogne (geb. 1989 in Wien) absolvierte ihr Studium der Freien Kunst an der Städelschule Frankfurt am Main bei Prof. Judith Hopf. 2017 gewann sie den Absolvent*innenpreis der Städelschule und des Portikus und erhielt unter anderem Stipendien der Hans und Stefan Bernbeck-Stiftung Frankfurt am Main, der Ernst Göhner Stiftung Zug, der Stiftung Kunstfond Bonn als auch der Hessischen Kulturstiftung. Neben dem Studium der Bildenden Kunst, besuchte sie Vorlesungen in den Fächern Germanistik, Filmwissenschaft und Vergleichende Literaturwissenschaft an der Universität Zürich und Frankfurt am Main.
In ihrer künstlerischen Praxis die von philosophischen Themen beeinflusst ist, verarbeitet Leda Bourgogne Fragen nach dem menschlichen Körper in seiner poetischen sowie physischen und psychischen Dimension und Beschaffenheit. Mit objekthaften Malereien, Zeichnungen, lyrischen Texten sowie Performances und Installationen bringt die Künstlerin Vorstellungen von Körperlichkeit, Versehrtheit und Heilung in ein tiefgründiges Spannungsfeld aus medialen Rückbezügen und Verkettungen.
Ihre künstlerische Arbeit wurde unter anderem im Westfälischen Kunstverein in Münster, im Kunstverein Braunschweig, am MMK Museum für Moderne Kunst Frankfurt am Main, in der Kunsthalle Bremerhaven und im Helmhaus in Zürich ausgestellt.
Leda Bourgogne lebt und arbeitet zur Zeit in London und Berlin.
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