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Über Keilschrifttexte aus dem Irak, hinduistische Tempellegenden Südindiens, archäologische Quellen des Niedergermanischen Limes, die Entwicklung von Wissensnetzen in mittelalterlichen romanischen Volkssprachen bis hin zur digitalen Edition der Werke Jean Pauls erstrecken sich die Themen der neuen Langfristvorhaben, die nach dem Beschluss der Gemeinsamen Wissenschaftskonferenz vom 5. Juli neu in das gemeinsame Forschungsprogramm der Wissenschaftsakademien aufgenommen werden können. Das Akademienprogramm umfasst damit 128 Vorhaben mit 188 Arbeitsstellen und hat 2022 ein Gesamtvolumen von rund 72,9 Millionen Euro.

„Wir sind außerordentlich froh, dass wir mit den fünf Neuvorhaben das bereits sehr vielfältige Themenspektrum unseres weltweit einzigartigen Akademienprogramms besonders mit Blick auf die internationale Ausrichtung geisteswissenschaftlicher Grundlagenforschungen nochmals erweitern konnten. Damit verfolgen wir unsere Aufgabe, kulturelle Überlieferungen vor Zerstörung und Vergessen zu bewahren, zu erforschen und für Gegenwart wie Zukunft zu erschließen, nicht nur im Rahmen unserer eigenen Traditionen, sondern gemeinsam mit anderen (Wissenschafts-)Kulturen jenseits enger nationaler Grenzen mitten in einer globalisierten Welt. Für die großzügige Förderung durch die Gemeinsame Wissenschaftskonferenz sind wir sehr dankbar“, erklärt Prof. Dr. Dr. h. c. mult. Christoph Markschies, Präsident der Akademienunion. Die fünf neuen Projekte haben sich mit ihrer wissenschaftlichen Qualität in einem mehrstufigen Wettbewerbsverfahren gegen eine Vielzahl anderer Anträge durchgesetzt.

„Die Zuwendungsgeber von Bund und Ländern haben es für 2022 möglich machen können, das Akademienprogramm im Rahmen der abgeschlossenen Zielvereinbarung 2022 – 2026 trotz der aktuell herausfordernden Situation der öffentlichen Haushalte analog zum Pakt für Forschung und Innovation um drei Prozent zu steigern“, so Christoph Markschies weiter. „Entsprechend dieser Vereinbarungen werden wir das Akademienprogramm konsequent inhaltlich durch jährliche Aufnahme neuer Forschungsvorhaben weiterentwickeln, aber auch durch ein zeitgemäßes Personalmanagement und neue Ideen für begeisternde Wissenschaftskommunikation zusätzlich profilieren.“

Folgende fünf Vorhaben werden neu in das Akademienprogramm aufgenommen:

  • Cuneiform Artefacts of Iraq in Context (CAIC), Bayerische Akademie der Wissenschaften (Arbeitsstelle München)
  • Hindu Temple Legends in South India, Heidelberger Akademie der Wissenschaften (Arbeitsstelle Heidelberg)
  • Limes und Legion – Die Wirkmächtigkeit römischer Militärpräsenz am Niedergermanischen Limes. Edition und Interpretation archäologischer Quellen, Nordrhein-Westfälische Akademie der Wissenschaften und der Künste (Arbeitsstelle Bonn)
  • Sprachdatenbasierte Modellierung von Wissensnetzen in der mittelalterlichen Romania, Heidelberger Akademie der Wissenschaften, Bayerische Akademie der Wissenschaften, Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz (Arbeitsstellen Heidelberg, München, Saarbrücken)
  • Sprachgitter digital: Die historisch-kritische Jean-Paul-Ausgabe, Bayerische Akademie der Wissenschaften (Arbeitsstelle Würzburg)

Das gemeinsame Forschungsprogramm der Akademien ist das größte Langfristforschungsprogramm für geistes- und sozialwissenschaftliche Grundlagenforschung innerhalb Deutschlands. Mit dem Ziel, weltweite kulturelle Überlieferungen zu erschließen und zu erforschen, zu sichern und zu vergegenwärtigen, wird das Akademienprogramm seit 1979/80 von Bund und Ländern gemeinsam finanziert und von der Akademienunion koordiniert. Träger des Programms und zuständig für die Durchführung der Projekte sind die acht in der Akademienunion zusammengeschlossenen Akademien und die Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften.

Das Akademienprogramm wird jährlich bundesweit ausgeschrieben. Für die Neuvorhaben im Akademienprogramm kann sich jede Wissenschaftlerin und jeder Wissenschaftler in Deutschland mit einer Projektskizze direkt bei einer der acht Mitgliedsakademien der Akademienunion oder bei der Leopoldina – Nationale Akademie der Wissenschaften bewerben. Die Ausschreibung für das Akademienprogramm 2025 wird voraussichtlich im Oktober 2022 veröffentlicht.  

 

Pressekontakt

Dr. Annette Schaefgen
Union der deutschen Akademien der Wissenschaften
Jägerstr. 22/23, 10117 Berlin
Tel.: +49 (0)30 325 98 73-70
schaefgen@akademienunion-berlin.de

 


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