30 Jahre ALLEA: Einblick in die Generalversammlung und Wahl neuer Präsident
Die Generalversammlung von ALLEA fand am 22. und 23. Mai in Berlin statt, um ihr 30-jähriges Jubiläum zu feiern und einen neuen Präsidenten und Vorstand einzuführen. Paweł Rowiński übernimmt die Rolle des achten Präsidenten der Organisation und löste damit Antonio Loprieno ab, der ALLEA seit 2018 leitete. Darüber hinaus begrüßte die Versammlung drei junge Akademien als neue Mitglieder und erweiterte somit die Gesamtmitgliedschaft von ALLEA auf 59.
Rund 70 Delegierte aus ganz Europa versammelten sich in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften zur Generalversammlung 2024 von ALLEA, die gemeinsam von der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, der Akademienunion und der Jungen Akademie veranstaltet wurde. Das Treffen der Vertreter von mehr als 50 Mitgliedsakademien bildete den Ausgangspunkt für einen neuen Präsidenten und Vorstand für die Amtszeit 2024-2027. Professor Paweł Rowiński von der Polnischen Akademie der Wissenschaften, der seit 2018 dem Vorstand der Organisation angehört, wird ALLEA in den nächsten drei Jahren als Präsident führen.
Professor Rowiński, ein herausragender Wissenschaftler mit Schwerpunkt in den Geowissenschaften, war zuvor von 2015 bis 2022 Vizepräsident der Polnischen Akademie der Wissenschaften und ist Direktor des Instituts für Geophysik der Akademie in Warschau. Seine Forschungsinteressen umfassen mathematische Methoden in der Geophysik, geophysikalische Strömungen, Flusshydrodynamik und Flusshydraulik. Neben seinen bedeutenden Beiträgen zu seinem Fachgebiet engagiert er sich aktiv in der Wissenschaftsberatung, der Wissenschaftspopularisierung, der Wissenschaftsethik und zeigt ein starkes Engagement für Wasser- und Klimafragen.
Am Abend wurde zum öffentlichen Symposium "European Research Collaboration in a Shifting Geopolitical Landscape" eingeladen. Mit dabei waren Fabiola Gianotti, Teilchenphysikerin und Generaldirektorin des CERN, die zu Beginn eine inspirierende Rede, in der sie über ihre Erfahrungen am CERN und die Entdeckung des Higgs-Bosons berichtete und die unverzichtbare Rolle der internationalen Forschungszusammenarbeit und internationaler Forschungsorganisationen bei der Bewältigung globaler Herausforderungen wie dem Klimawandel hervorhob. Die anschließende Podiumsdiskussion mit Katja Becker (DFG), Nienke Buisman (Europäische Kommission), Janneke Gerards (Universität Utrecht / KNAW), Fabiola Gianotti (CERN), und Valeska Huber (Universität Wien / Junge Akademie) befasste sich mit der Rolle der Forschungszusammenarbeit und ihrer Grenzen inmitten geopolitischer Komplexität und stellte die Frage: „Wie offen können wir sein?". Es wurde betont, dass die Autonomie und Freiheit von Forschung und Forschenden unverzichtbar seien, dass aber die Zeiten vorbei seien, in denen die romantische Illusion vorherrschte, Daten und Ideen offen und ohne negative Folgen mit allen teilen zu können.
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