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Kurzinterview

Kurz nachgefragt ... bei Prof. Dr. Susanne Albers

Dezember 2018

 

Zum europäischen Akademienverbund ALLEA

Zum Newsletter 6 | 2018

Prof. Dr. Susanne Albers ist Professorin für Informatik an der Technischen Universität München. Sie ist Mitglied der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz und der Leopoldina. Als internationale Delegierte vertritt sie Akademienunion und Leopoldina bei dem europäischen Akademienverbund ALLEA.

Seit Mai 2018 sind Sie im Vorstand von ALLEA. Was reizt Sie an der Tätigkeit als internationale Delegierte?

Als Delegierte der Akademienunion bei ALLEA werden mir spannende Einblicke in die Zusammenarbeit der Wissenschaftsakademien auf europäischer Ebene eröffnet. Ich empfinde es als sehr reizvoll, mit Kolleginnen und Kollegen anderer europäischer Akademien gemeinsam an wissenschaftlichen Fragen und Herausforderungen zu arbeiten, die nicht allein auf nationaler Ebene gelöst werden können. Gleichzeitig wird durch diese Zusammenarbeit auch die Rolle der Wissenschaftsakademien auf europäischer Ebene gestärkt.

Wie funktioniert die Gesellschafts- und Politikberatung der Wissenschaftsakademien auf nationaler und europäischer Ebene? Und welche Themen finden Sie gerade im europäischen Kontext besonders spannend?

Wissenschaftsakademien haben in besonderem Maße die Aufgabe, Gesellschaft und Politik bei drängenden Zukunftsfragen – über die oftmals auch sehr emotional debattiert wird – unabhängig und wissenschaftsbasiert zu beraten. Dazu wurde in Deutschland vor 10 Jahren der sogenannte Ständige Ausschuss eingerichtet, bei dem Leopoldina, acatech und Akademienunion gemeinsam Zukunftsthemen aufgreifen und diese in interdisziplinären Arbeitsgruppen bearbeiten. Über den Dachverband ALLEA kann sich die Akademienunion auch direkt an der wissenschaftlichen Politikberatung gegenüber den Europäischen Institutionen beteiligen. Wichtige Themen, die aktuell diskutiert oder bearbeitet werden, sind zum Beispiel digitale Transformation oder die  Umweltbelastung durch Mikroplastik; aber auch Fragen nach der Wissenschaftsfreiheit und -ethik werden von ALLEA auf europäischer Ebene behandelt.

Auf welchen weiteren Feldern kann die Zusammenarbeit der Akademien künftig noch gestärkt und sichtbar gemacht werden?

Die Akademien müssen (noch) stärker auf Internationalisierung ihrer Strukturen und Aktivitäten setzen. Besonders der Bereich der Digitalisierung bietet hier viele Chancen. Mit dem Projekte AGATE hat die Akademienunion, auch in enger Zusammenarbeit mit ALLEA, eine digitale Plattform für die geistes- und sozialwissenschaftlichen Forschungsprojekte der Akademien etabliert, die langfristig zu einer paneuropäischen Forschungsplattform ausgebaut werden soll. Dies ist ein wichtiger Schritt, um die Sichtbarkeit der Akademieforschung und internationale Kooperationen zu fördern. Mit der Zusammenarbeit der Akademien insbesondere in den Geistes- und Sozialwissenschaften stärken wir auch den europäischen Gedanken insgesamt. Deshalb müssen wir uns auch auf europäischer Ebene stärker gemeinsam für einen Dialog zwischen Wissenschaft und Zivilgesellschaft einsetzen.


Kontakt

Dr. Annette Schaefgen
Leiterin Berliner Büro
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit


030 / 325 98 73 70
annette.schaefgen@akademienunion.de