
Schon gewusst ... dass die südindische Stadt Kanchipuram eine der heiligsten Stätten des Hinduismus ist?
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Rund 70 Kilometer westlich von Chennai (Madras) im Bundesstaat Tamil Nadu im Süden Indiens liegt die Stadt Kanchipuram. Sie ist eine der sieben heiligen Städte des Hinduismus – entsprechend ist sie für ihre zahlreichen historischen Tempel bekannt. Außerdem zeichnet sich die Stadt durch ihre lebendigen religiösen Traditionen aus. Alle drei Hauptrichtungen des Hinduismus – Śivaismus, Viṣṇuismus und Śaktismus – sind gleich stark vertreten.
Die religiöse Bedeutung Kanchipurams geht auf verschiedene mythologische Erzählungen zurück, die in der Architektur der Tempel, in Ikonographie, Inschriften, materieller Kultur, Ritualen und mündlichen Geschichten überliefert werden. Seit dem Mittelalter wurden diese aber auch in schriftlicher Form auf Sanskrit und der lokalen Sprache Tamil festgehalten. Auch in den heutigen religiösen Praktiken spielen diese Erzählungen weiter eine entscheidende Rolle.
Das Projekt „Hinduistische Tempellegenden in Südindien“ widmet sich diesen religiösen Erzählungen in all ihren unterschiedlichen Überlieferungsformen. Ziel ist die Erstellung digitaler Editionen samt kommentierter Übersetzungen des gesamten Korpus der Tempellegenden von Kanchipuram. Dabei soll kein Urtext rekonstruiert, sondern ein Vergleich verschiedener Versionen ermöglicht werden.
Das Projekt „Hinduistische Tempellegenden in Südindien“ ist eine Kooperation der Heidelberger Akademie der Wissenschaften und der École française d'Extrême-Orient in Pondicherry (Tamil Nadu, Indien). Entsprechend gibt es je einen Standort in Heidelberg und Pondicherry. Leiterin der Heidelberger Forschungsstelle ist Prof. Dr. Ute Hüsken.