Schon gewusst ... dass das Hethitische die am frühesten bezeugte Sprache der indogermanischen Sprachfamilie ist, zu der auch das Deutsche zählt?
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Die Hethiter lebten vor etwa 4.000 Jahren in Zentralanatolien (der heutigen Türkei) sowie in benachbarten Regionen des heutigen Libanon und Syrien in einem der größten Territorialreiche der späten Bronzezeit. Ihre Sprache ist als Keilschrift auf Tontafeln festgehalten. Die Forschenden des Projekts „Das Corpus der hethitischen Festrituale“ haben es sich zur Aufgabe gemacht, diese Sprache und Schrift zu entziffern und zu übersetzen. Etwa ein Drittel der überlieferten Tontafeln befassen sich mit den Festen der Hethiter.
Das Forschungsprojekt rekonstruiert diese umfangreichsten und zugleich am wenigsten erschlossene hethitische Textgruppe, die vor allem aus den deutschen Ausgrabungen in Ḫattuša stammen. Die Festritualtexte bieten eine einmalig dichte Dokumentation des Kultwesens und seiner Verwaltung. Die derzeit über 10.000 Fragmente sind knapp formulierte, oft aber umfangreiche Vorschriften für die Durchführung des Kultes außerhalb der täglichen Versorgung der Gottheiten zu bestimmten, oft jahreszeitlich festgelegten Anlässen. Das Corpus erstreckt sich über alle Perioden der hethitischen Geschichte und schließt alle für die historische Entwicklung der hethitischen Religion konstitutiven Traditionsstränge und Milieus ein.
Das Projekt ist in drei Arbeitsstellen gegliedert und an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz (Hethitologie-Archiv) sowie den Universitäten Marburg und Würzburg angesiedelt.