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Handschriftencensus (HSC). Kompetenzzentrum 'Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters'


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Schriftzeugnisse sind - wie z. B. Kunst- und Bauwerke - integrale Teile des Kulturguts, dessen Bewahrung, Erschließung und Bereitstellung zentrale gesellschaftliche Aufgaben sind. Das Wissen über die Vergangenheit beruht vornehmlich auf Texten, die mehr oder weniger zufällig der Vernichtung entgangen sind. Die Aufzeichnungen bewahren das Wissen, den Glauben, die Erzählungen, die Visionen und Träume der Menschen. Sie geben Zeugnis von vergangenen Ordnungsvorstellungen des Lebens. Sie sind ein Magazin des kulturellen Gedächtnisses.

Im Mittelalter wird hauptsächlich Latein geschrieben. Doch schon in der karolingischen Epoche, jedoch mit gewaltiger Dynamik erst im Hochmittelalter entdecken auch die Laien die Vorteile von Schrift und Buch für sich. Man kann Wissen fixieren, kann Botschaften, Verträge, Rechtssätze, Propaganda, aber auch 'schöne Geschichten' über weite Entfernungen transportieren und jeweils immer wieder neu lesen und hören.


Handschriftencensus (HSC). Kompetenzzentrum 'Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters'

Handschriftencensus (HSC). Kompetenzzentrum 'Deutschsprachige Handschriften des Mittelalters'

Betreuende Akademie
Akademie der Wissenschaften und der Literatur, Mainz

Arbeitsstelle und Sitzland
Marburg, Hessen

Typ
Editionen: Philosophie, ältere Naturwissenschaften, Literatur- und Sprachwissenschaften

Vorhabennummer
II.B.63


Die vielen Tausend erhaltenen, mittlerweile über die ganze Welt verstreuten volkssprachigen Bücher - häufig sind es freilich nur noch kümmerliche Reste, Schnipsel, Fetzen - zu erfassen, zu identifizieren und zu beschreiben, hat sich der Handschriftencensus zum Ziel gesetzt. Er sichert damit einen wesentlichen Teil unseres kulturellen Erbes und bietet gleichzeitig ein wichtiges Fundament zum Verständnis der Vormoderne. Bei Abschluss des Vorhabens werden weltweit alle handschriftlich überlieferten deutschsprachigen Textzeugen des Mittelalters qualifiziert und mit anerkannten Methoden erfasst sein. Diese vielleicht zu Projektende einmal rund 30.000 Handschriften liegen in mehr als 1.500 Bibliotheken, Sammlungen und Archiven v. a. in Europa und Nordamerika verstreut. Für den größten Teil der Handschriften und Werke müssen grundlegende Daten erst erhoben werden.

Um die gewaltige Fülle des Materials bewältigen zu können, erfolgt die Arbeit in enger Absprache mit nationalen und internationalen Kooperationspartnern. Die Erträge werden in einer frei zugänglichen Online-Datenbank zur Verfügung gestellt. Als dynamische Ressource ist eine laufende Aktualisierung und Gestaltung der Daten und Benutzeroberflächen sowie eine vielfältige Vernetzung mit weiteren relevanten Informationen gewährleistet. Dies alles ist unverzichtbar, weil die Erforschung der mittelalterlichen Texte und ihrer handschriftlichen Träger in ständigem Fluss ist. Der Handschriftencensus versteht sich zugleich als Forschungsinstrument, Forschungsplattform, Normierungsinstanz und Clearing-Stelle.

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