Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien: Bedeutung, Chancen und Risiken der sozialen Medien
Beteiligte Institutionen
Akademienunion / Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (Federführung)
Leopoldina
acatech (Federführung)
Wissenschaft und Journalismus gehören zu den Eckpfeilern einer demokratischen Gesellschaft. Sie informieren Politik und Gesellschaft, stärken Bildung und Wissen der Bevölkerung und regen demokratische Diskurse an. Wie aber funktioniert der Austausch zwischen Wissenschaft, Journalismus und Gesellschaft? In einem zweijährigen Projekt „Zum Verhältnis zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und Medien“ entwickelten Expertinnen und Experten Empfehlungen ‚Zur Gestaltung der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Öffentlichkeit und den Medien‘. In einer zweiten Projektphase wurde der Fokus nun auf die Sozialen Medien gerichtet.
Das Potenzial der sozialen Medien und Netzwerke für die Wissenschaftskommunikation ist hoch. Der flexible Wechsel zwischen Kommunikator- und Rezipienten- bzw. Nutzerrolle wird grundsätzlich möglich. Gleichzeitig verschränken sich öffentliche und private Kommunikation. Massenmedial verbreitete Informationen können nun weitergeleitet, aber auch verändert und kommentiert werden.
Zentrale Frage des Projekts war, wie sich die speziellen Eigenschaften sozialer Medien auf die Kommunikation wissenschaftlicher Inhalte und ihre Erstellung auswirken. Dabei sollten die Chancen der neuen Technologien (z.B. Vergrößerung der Reichweite, Ausweitung der Beteiligung, Interaktivität) genauer abgeschätzt werden, aber auch spezifische Risiken (z.B. mangelnde Qualitätskontrolle, Desinformation, Mainstreaming oder auch Fragmentierung) identifiziert und bewertet werden. Zum Arbeitsauftrag gehörte auch ein Überblick über den internationalen Forschungsstand zu diesem Fragenkomplex, speziell mit Blick auf die Wissenschaftskommunikation.
Die Sozialen Medien als Untersuchungsgegenstand des Projekts entwickeln sich rasant. Zugleich ist der Forschungsstand zu ihrem Einfluss auf die Wissenschaftskommunikation noch sehr lückenhaft. In den Sozialen Medien sind zahlreiche Wissenschaftskommunikatoren sowie Wissenschaftsblogger aktiv, die in die Diskussion einbezogen wurde Die Akademiengruppe trug dieser Dynamik ihres Themas mit einer dialogorientierten Arbeitsweise Rechnung:
- Im ersten Schritt entwickelte die Arbeitsgruppe einen Untersuchungsrahmen, den sie anhand von beauftragten Expertisen über den Forschungsstand zu den vorliegenden empirischen Befunden überprüfte und festigte.
- Mit zwei Anhörungen von Expertinnen und Experten im Juni und Dezember 2015 hat die Arbeitsgruppe ihre Untersuchung vertieft.
- Im März 2016 stellte die Arbeitsgruppe ihre Zwischenergebnisse in einem öffentlichen Workshop zur Diskussion.
- Auf dieser Basis erarbeitete die Arbeitsgruppe schließlich ihre Ergebnisse, die im Juni 2017 veröffentlicht wurden.
Sprecher der Arbeitsgruppe
- Prof. Dr. Prof. Dr. Reinhard F. Hüttl, acatech - Deutsche Akademie der Technikwissenschaften
- Prof. Dr. Peter Weingart, Universität Bielefeld
- Prof. Dipl.-Chem. Holger Wormer, TU Dortmund
Mitglieder der Arbeitsgruppe
- Heidi Blattmann, Wissenschaftspublizistin und ehemalige Ressortleiterin Wissenschaft, Neue Zürcher Zeitung
- Dr. Elisabeth Hoffmann, TU Braunschweig
- Prof. Dr. Otfried Jarren, Universität Zürich
- Prof. Dr. Carsten Könneker, Nationales Institut für Wissenschaftskommunikation
- Nicola Kuhrt, Spiegel online
- Prof. Dr. Martin Lohse, Universität Würzburg
- Prof. Dr. Sabine Maasen, TU München
- Prof. Dr. Christoph Neuberger, LMU München
- Prof. Dr. Alfred Pühler, Universität Bielefeld
- Dr. Evelyn Runge, Universität Hildesheim
- Prof. Dr. Dietram A. Scheufele, University of Wisconsin–Madison
- Prof. Dr. Jule Specht, FU Berlin
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