In Städten gesund leben – in gesunden Städten leben
Akademientag 2024
06.11.2024
Berlin
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
12:00 Uhr
In Städten gesund leben – in gesunden Städten leben
Der Akademientag, die jährliche Gemeinschaftsveranstaltung der in der Akademienunion zusammengeschlossenen Wissenschaftsakademien, war dem Thema „Gesunde Stadt“ gewidmet. Unter dem Titel „In gesunden Städten leben – in Städten gesund leben“ haben wir die Wechselwirkungen zwischen Stadt und Gesundheit – dem Grundgedanken des Akademientages entsprechend – interdisziplinär beleuchtet und diskutiert. Durch die zunehmende Urbanisierung sowie den demografischen Wandel besitzt das Thema eine enorme Relevanz für einen stetig wachsenden Personenkreis.
Mit vielfältigen Formaten und Inhalten im Akademiegebäude in Berlin widmeten wir uns gemeinsam mit unseren Mitgliedsakademien und weiteren Kooperationspartnern dem hochaktuellen Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln.
Impressionen vom Akademientag 2024
Diskussionen auf der Einstein-Terrasse
Programm
10:00 Uhr Auftakt im Ethnologischen Museum Berlin
Das Ethnologische Museum im Humboldt Forum Berlin bietet einen Schatz an Objekten zu den Themen Gesundheit und Medizin. Wir nahmen unsere Gäste zum Auftakt des Akademientages mit auf eine Reise um die Welt und betrachteten bei der Führung mit Sammlungsleiter Prof. Dr. Lars-Christian Koch die verschiedenen Bedeutungsebenen dieser Objekte, blickten über den Tellerrand und erfuhren mehr über Praktiken und Rituale aus verschiedenen Regionen der Welt, die in Mitteleuropa wenig oder keine Anwendung finden.
12:15 Uhr In Bewegung bleiben
Eröffnung des Akademientages im Leibniz-Park (Akademiegebäude am Gendarmenmarkt)
Begrüßung & Grußwort
Prof. Dr. Christoph Markschies
Präsident der Akademienunion
Dr. Henry Marx
Staatsekretär für Wissenschaft und Forschung, Berlin
Moderiertes Gespräch
Prof. Dr. Christian Drosten
Virologe, Charité Berlin, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Regula Lüscher
Stadtmacherin, Architektin und ehem. Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung Berlin
Moderation
Anja Martini
Leiterin Ressort Wissen Tagesschau
In Bewegung bleiben- geistig und körperlich! Das war auch das Anliegen des Akademientages. Die Welt der Akademie zu durchschreiten, mitzudiskutieren und sich zu informieren
Das Leben in Städten ist häufig geprägt von Verkehr, schlechter Luftqualität, engem Wohnraum, mangelnder Bewegung – von einem Umfeld, das nicht gerade als gesund gilt. Aber wie kann ein gesundes Leben in der Stadt gelingen? Wie können Städte so gebaut und gestaltet werden, dass sie die Gesundheit nicht beeinträchtigen, sondern vielleicht sogar befördern? Prof. Dr. Christian Drosten und die Architektin und Stadtplanerin Regula Lüscher stehen für die zwei Perspektiven des Thema des Akademientages. Im Gespräch diskutierten sie, wie gesundes Leben in der Stadt gelingen kann und gaben einen kurzen Ausblick auf den Tag und das Programm.
Wir haben uns gefreut, Sie im Leibniz-Park und auf der Einstein-Terrasse zu begrüßen. Bleiben Sie auch weiterhin in Bewegung.
Leibniz-Park I (Akademiegebäude 1. Etage)
Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen flanierten unsere Gäste im Leibniz-Park und informierten sich in der Speakers Corner und auf dem Markt der Wissenschaften über verschiedene Aspekte von Stadt und Gesundheit. Nach den Impulsen bestand im Séparée am Rande des Parks die Möglichkeit sich mit den Expertinnen und Experten vertieft auszutauschen, Fragen zu stellen und eigene Impulse einzubringen. Als Gastgeber begrüßte Sie Prof. Dr. Detlev Ganten (Stiftung Charité, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften) und Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich
(Vizepräsidentin von ALLEA, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften).
Wer weiß schon, dass der große Philosoph Gottfried Wilhelm Leibniz wesentliche Anregungen zur Anlage eines Gartens gab? In Hannover, im berühmten Barockgarten von Herrenhausen, zog er seine Vorstellungen von Natur und Kunst aus der Gartengestaltung. So wird der Garten zum Laboratorium des Erkenntnisgewinns, und der Mensch, der sich darin bewegt, erfährt über die sinnliche Wahrnehmung immer neue Denkanstöße.
Prof. Dr. Horst Bredekamp
Professor em. für Mittlere und Neuere Kunstgeschichte, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Ernährung und Bewegung sind von größter Bedeutung für die physische und psychische Gesundheit, nicht nur für die Stadtbevölkerung. Allerdings sind Adipositas und Bewegungsunmut auf dem Vormarsch. Die Auswirkungen von diesen Facetten des urbanen Lebens haben bereits jetzt Auswirkungen auf unser Gesundheitssystem. Wie kann diesem Trend entgegengewirkt werden? Ist die Abnehmspritze die Lösung?
Prof. Dr. Peter Kühnen
Direktor der Klinik für pädiatrische Endokrinologie an der Charité Berlin, DFG Heisenberg Professur
Das Netzwerk Gesundheitsstadt Berlin fördert und gestaltet den Standort Berlin und die Hauptstadtregion als führendes Zentrum der Gesundheitsversorgung, der Gesundheitswissenschaft und des Gesundheitswesens. Ziel war die Bündelung der Kräfte des Berliner Gesundheitswesens. Was bedeutet „gesunde Stadt“ für die Hauptstadt Berlin mit weit über 3,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohnern?
Dr. Daniel Dettling
Geschäftsführer von Gesundheitsstadt e.V.
Die Ausbildung von angehenden Medizinerinnen und Medizinern beinhaltet Aspekte, die für den späteren Beruf als Ärztin und Arzt essentiell sind, aber aktuelle Diskurse und Debatten zum Thema „gesunde Städte“ finden dort bisher keinen Raum. Herausforderungen, die für praktizierende Ärztinnen und Ärzte in der Stadt durch dieses Themenfeld erwachsen, werden nicht adäquat und umfangreich in der Ausbildung beleuchtet. Dies führt zu einem Dissens zwischen Ausbildung und späterer Tätigkeit.
Prof. Dr. Matthias Stadler
Professor für Learning Analytics in der Medizin am Institut für Didaktik und Ausbildungsforschung in der Medizin der Ludwig-Maximilians-Universität München, Mitglied Junges Kolleg der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Anna Weiß
Doktorandin an der Ludwig-Maximilians-Universität München
Wenn von gesunden und lebenswerten Städten die Sprache ist, fallen oft die Namen Kopenhagen, Stockholm oder Zürich. Was unterscheidet diese von den deutschen gesunden Städten, wie Hamburg, Erlangen oder Ulm ( je nach Studie und Prämissen)? Gemeinsam mit dem europäischen Akademienverbund ALLEA betrachteten wir die europäische Perspektive und stellen die Frage, was wir voneinander lernen können.
Prof. Dr. Annette Grüters-Kieslich
Pädiatrische Endokrinologin, Vizepräsidentin von ALLEA, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Leibniz-Park II (Akademiegebäude 1. Etage)
Gemeinsam mit Wissenschaftler:innen flanierten unsere Gäste im Park und informierten sich an Dialog-Stationen über verschiedene Aspekte von Stadt und Gesundheit. Für Gespräche und zum Verweilen standen Parkbänke bereit und für das leibliche Wohl war ebenfalls gesorgt – bleiben Sie auch weiterhin in Bewegung!
Welche Ernährung ist eigentlich gesund und nachhaltig für Mensch, Tier und Umwelt? Die Wissenschaft hat bisher (noch) keine definitive Antwort darauf. Eine Interdisziplinäre Arbeitsgruppe beschäftigt sich mit der globalen Zukunft unserer Nahrungsmittel und untersucht den Zusammenhang zwischen Ernährung und Gesundheit sowie deren Rolle bei der Prävention von Krankheiten.
Vor 3500 Jahren zeichneten Experten am Königshof des Hethiter-Reiches die Kultvorschriften für die Heiligtümer ihres Landes auf zahllosen Keilschrifttafeln auf, die heute zum UNESCO-Weltdokumentenerbe gehören. Stadt, Natur und Götterwelt sind in diesen Ritualen zum Wohlergehen der Menschen eng verwoben. #Akademienprogramm
Das Corpus der hethitischen Festrituale ist ein Projekt der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz.
Am Europa-Tisch lud ALLEA zu einem lebhaften Austausch mit Expert:innen zum Thema One Health ein. Ein Wissenschaftler (Mitglied im Finnischen Forschungsrat, Suomen Akatemia) des europäischen Politikberatungsmechanismus SAM und eine Vertreterin der Stadt München hinterfragten Ihre Vision von gesunden Städten gaben und Einblicke, wie One Health von der europäischen bis zur städtischen Ebene umgesetzt werden kann.
Galen von Pergamon (129–216 n. Chr.) prägte die medizinische Wissenschaft von der Antike über das europäische und das arabische Mittelalter bis weit in die Neuzeit hinein. Die Bedeutung der Umwelt für die menschliche Gesundheit war ein zentrales Thema in seinem Denken. #Akademienprogramm
Das Vorhaben Galen als Vermittler, Interpret und Vollender der antiken Medizin ist ein Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Gesundheitsstadt Berlin e.V. ist eine interdisziplinäre Plattform für die Akteure des Gesundheitswesens in der Metropolregion Berlin und Brandenburg mit überregionaler Impulswirkung für die gesamte Republik. Der Verein setzt sich für nachhaltige Lösungen zu zentralen Herausforderungen des Gesundheitswesens und zur Förderung von Public Health ein.
Mit ihrer 4500-jährigen Geschichte ist das Altägyptisch-Koptische die am längsten schriftlich belegte Sprache der Menschheit. Ihre Texte informieren über viele Aspekte von Kultur und Gesellschaft, darunter auch über Heilkunde, Magie und Sehnsucht nach der Stadt. #Akademienprogramm
Strukturen und Transformationen des Wortschatzes der ägyptischen Sprache ist ein gemeinsames Projekt der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Unzählige Schreine und Tempel in Kanchipuram sind Wirkungsstätten der Götter und Orte der Identifikation sowohl für die lokalen Gemeinschaften als auch für die vielen hinduistischen Pilger, die Kanchipuram aufsuchen. #Akademienprogramm
Hinduistische Tempellegenden in Südindien ist ein Vorhaben der Heidelberger Akademie der Wissenschaften.
Wie beeinflusst die Stadt unsere Gefühle? Das Citizen-Science-Projekt „Deine Emotionale Stadt“ erforscht gemeinsam mit Bürgerinnen und Bürgern, welche städtischen Einflüsse Stress verursachen oder Wohlbefinden fördern. Ziel ist es, herauszufinden, was Städte der Zukunft zu lebenswerten Orten macht.
Im Rahmen der Erforschung von Urbanität am Beispiel der Residenzstädte geraten auch vormoderne Entwicklungen in den Blick, die infrastrukturelle Maßnahmen zur Schaffung einer „gesunden Stadt“ betreffen wie Kanalisationsanlagen oder Systeme der Frischwasserzufuhr. #Akademienprogramm
Residenztädte im Alten Reich (1300-1800) ist ein Projekt der Niedersächsischen Akademie der Wissenschaften zu Göttingen.
Das Bauwesen hat einen sehr großen Anteil am weltweiten Ressourcenverbrauch, Energiekonsum, Abfallaufkommen und CO2-Ausstoß. Eine Interdisziplinäre Arbeitsgruppe widmet sich den Hindernissen, die dem nachhaltigen und klimagerechten Bauen entgegenstehen und erarbeitet Empfehlungen, wie diesen entgegengetreten werden kann.
Ideen-Kiosk haben unsere Gäste mehr über das internationale Urban Health Project erfahren, das sich mit der Rolle nationaler Akademien für die Gesundheitsförderung in Städten beschäftigt. Dieses Projekt fokussiert sich auf die umfassende Umsetzung der 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen und zielt darauf ab, Städtegesundheit ganzheitlich zu verstehen. Gemeinsam mit de Wissenschaftler:innen wurde diskutiert, wie wir disziplinübergreifende Ansätze und Konzepte entwickeln können, um Städtegesundheit neu zu denken und nachhaltig umzusetzen.
Das Urban Health Project ist ein gemeinsames Projekt der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) in Zusammenarbeit mit der InterAcademy Partnership (IAP), der Union der deutschen Akademien der Wissenschaften und der Nationalen Akademie der Wissenschaften Leopoldina, gefördert von der VolkswagenStiftung.
Der Leibniz-Park war gestaltet mit Leihpflanzen aus den Späth’schen Baumschulen. Das Unternehmen in Berlin-Treptow ist eines der ältesten von Berlin und geht auf eine 1720 in Kreuzberg gegründete Obst- und Gemüsegärtnerei zurück. Nach Verlegung in die Landgemeinde Britz hinter die damalige Stadtgrenze und der Erweiterung der Flächen war die Späth’sche Baumschule im Jahr 1900 mit etwa 225 Hektar die größte Baumschule der Welt. Noch heute ist sie ein wichtiger Standort für gärtnerische Entwicklungen, für Aufzucht von Pflanzen und für das Anlegen und Pflegen von Gärten.
Einstein-Terrasse (Akademiegebäude 5. Etage)
Gemeinsam mit Expertinnen und Experten über vier verschiedene Aspekte des Themas „In Städten gesund leben - in gesunden Städten leben“ diskutieren - auf der Einstein-Terrasse des Akademiegebäudes sind wir dem gemeinsam mit Ihnen nachgegangen. Bleiben Sie auch weiterhin in Bewegung und stellen Sie Ihre Fragen!
Gastgeber
Prof. Dr. Markus Schwaiger
Präsident der Bayerischen Akademie der Wissenschaften
Wie können Städte auf Infektionswellen reagieren? Anhand vergangener Pandemien stellten unsere Expertinnen und Experten erprobte Maßnahmen, innovative Ansätze und Lehren vor, die bei der Bewältigung künftiger Pandemien helfen. Dabei lag der Fokus auch auf (Mis)Information und dem Einfluss lernender Systeme. Die Diskussion konzentrierte sich auf Strategien zur Stärkung der urbanen Resilienz und die wertvollen Lehren aus der Vergangenheit.
Prof. Dr. Christian Drosten
Virologe, Charité Berlin, Mitglied der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Prof. Dr. Thomas Mettenleiter
Virologe, ehemaliger Präsident des Friedrich-Loeffler-Instituts, Mitglied der Akademie der Wissenschaften in Hamburg
Prof. Dr. Viola Priesemann
Physikerin, Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation und Georg-August-Universität, Präsidium der Jungen Akademie
Moderation:
Prof. Dr. Hans-Georg Kräusslich
Virologe, Präsident der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Die Infrastrukturgestaltung prägt maßgeblich die Gesundheit und Lebensqualität in Städten. Das Panel diskutierte, wie eine durchdachte urbane Infrastruktur den Alltag und das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner verbessert. Besonders im Fokus standen gute Luftqualität, Best-Practice-Beispiele, innovative Konzepte und die Bedeutung einer ganzheitlichen Planung für eine nachhaltige und lebenswerte Stadtentwicklung.
Prof. Dr. Annette Peters
Epidemiologin, Direktorin des Instituts für Epidemiologie, Helmholtz Zentrum München und Medizinische Fakultät, Ludwig-Maximilians-Universität München
Regula Lüscher
Stadtmacherin Architektin und ehemalige Senatsbaudirektorin und Staatssekretärin für Stadtentwicklung Berlin
Moderation:
Anja Martini
Leiterin Ressort Wissen Tagesschau
Wie wirkt sich das Leben in der Stadt auf die seelische Gesundheit aus? Ob und wie schafft eine gesunde Stadt auch gesunde Rahmenbedingungen für die Psyche? Themen wie Stress, Lärmbelastung und die Bedeutung von städtischer Begrünung wurden dabei beleuchtet. Nach einer kurzen Lesung von Marion Poschmann aus ihrem Essay "Laubwerk" diskutierte sie mit unseren beiden Experten, wie urbane Strukturen das Wohlbefinden beeinflussen und welche Maßnahmen helfen, eine stressreduzierte und psychisch gesunde Umgebung zu gestalten:
Prof. Dr. Mazda Adli
Psychiater und Stressforscher, Chefarzt der Fliedner Klinik Berlin, Leitung AG Neurourbanistik Charité -Universitätsmedizin Berlin
Prof. Dr. Andreas Meyer-Lindenberg
Psychiater, Direktor des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, Mitglied der Heidelberger Akademie der Wissenschaften
Marion Poschmann
Autorin, Mitglied der Akademie der Wissenschaften und Literatur | Mainz und der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste
Moderation:
Anja Martini
Leiterin Ressort Wissen Tagesschau
Migration und Schwangerschaftsbetreuung und auch -abbruch sind aktuelle Herausforderungen der städtischen Gesundheitsversorgung. Welche Ansätze gibt es, mit denen die städtische Gesundheitssysteme in der Praxis auf diese komplexen Themen reagieren können, um eine gerechte und umfassende Versorgung für alle zu gewährleisten?
Dr. Jana Maeffert
Fachärztin für Gynäkologie und Geburtshilfe, Gyn-Praxis Nova in Berlin, Vorständin Doctors for Choice Germany
Prof. Dr. Meryam Schouler-Ocak
Professorin für Interkulturelle Psychiatrie an der Charité - Universitätsmedizin Berlin, Leiterin Forschungsbereich Interkulturelle Migrations- und Versorgungsforschung, Sozialpsychiatrie
Prof. Dr. Florian Steger
Medizinethiker, Direktor des Instituts für Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin der Universität Ulm, Mitglied der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig
Moderation:
Anja Martini
Leiterin Ressort Wissen Tagesschau
Hörparcours im Akademiegebäude
Verteilt über das Akademiegebäude fanden Sie Hör- und Soundinstallationen zu Themen rund um Gesundheit und Stadt
Die Audiogeräte für den Hörparcours waren im Leibniz-Park erhältlich und begleiteten unsere Gäste auf ihrem Weg durch das Akademiegebäude zwischen den verschiedenen Stadionen.
Die Klänge von Berlin, Beirut, Kairo, Kuwait und Tunis – Die Arab-German Young Academy of Sciences and the Humanities (AGYA) nahm sie mit auf eine Klangreise der besonderen Art, vorgestellt von Prof. Verena Lepper.
Wie der Blutdruck entsteht und welche Rolle er für unseren Körper spielt, erklärte der Mediziner Prof. Dr. Detlev Ganten. Er erläuterte mit Blick auf alte und neue Messgeräte, wie genau eine Blutdruckmessung eigentlich funktioniert.
Den Anteil Rudolf Virchows an der Einführung der Kanalisation, mit der die hygienischen Verhältnisse in Berlin verbessert und so die Sterbe- und Krankheitsrate deutlich gesenkt werden konnte, zeigte die Leiterin des BBAW-Akademiearchivs Dr. Vera Enke.
Schleiermacher hielt 1832 nach dem Ende der Cholera-Epidemie in Berlin eine Predigt von überraschender Aktualität. Er reflektiert die Pandemie-Erfahrung bezogen auf das Gemeinwohl, die hier in Auszügen zu hören war.
Präparate waren das „liebste Kind“ des weltbekannten Charité-Pathologen, des Sozialmediziners und Stadtpolitikers Rudolf Virchow. Der Medizinhistoriker Prof. Dr. Thomas Schnalke zeigte anhand der fixierten Lunge eines zweijährigen Mädchens aus dem Jahr 1912, welche Rolle Präparate zu Virchows Zeit spielten und was man heute von ihnen lernen kann.
Das Kernelement einer lebendigen Gesellschaft ist ihre Fähigkeit, die großen Spannungen des Lebens immer wieder neu ins Bewusstsein zu rufen und die Balance auszuhandeln. Diesen Gedanken erläuterte anhand eines Bogens Medizinethikerin Prof. Dr. Christiane Woopen.
Auf Einladung der Arab-German Young Academy of Sciences and Humanities (AGYA) und der Charité - Universitätsmedizin Berlin wurde erforscht, wie das Leben in der Stadt gesünder, sozialer und natürlich glücklicher gestaltet werden kann. In den Podcast-Folgen aus Berlin, Hamburg, Kairo, Kuwait City und Riad wurden Ihnen Ideen, Konzepte und Lösungen für ein glückliches und gesundes Stadtleben vorgestellt. Diese Lösungen aus arabisch-deutscher Perspektive sind es wert, immer wieder entdeckt und weiter geteilt zu werden.
Ausstellung | „Hier blüht dauernder Lenz, hier strahlt fast zeitloser Sommer“
Claudia Berg in der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften
Die Arbeiten der Künstlerin Claudia Berg (*1976, Halle a. d. Saale) sind eine lebenslange Auseinandersetzung mit Italien. Ihre Zeichnungen, Kaltnadelradierungen und Gemälde zeugen von einer großen Faszination für die historischen Orte und Landschaften Italiens. Dabei interessiert sich die Künstlerin für die Wechselwirkung von Mensch und Landschaft: Wie fügen sich Bauwerke in die Natur ein? Wie erobert die Natur sich ihre Räume zurück? In der Ausstellung zeigt Claudia Berg Serien unterschiedlicher Italienreisen. Dazu zählen die Etruskischen Landschaften des nördlichen Latiums ebenso wie die Lagune von Venedig, aber auch Rom, Neapel und Sizilien.
17:30 Uhr Fest im Leibniz-Park
Beim Fest im Leibniz-Park wurden Impulse von Staatssekretär Dr. Thomas Steffen und Präsident Prof. Christoph Markschies zu Gesprächen über das Thema Gesundheit in Städten und gesunde Städte angeregt und Einblicke in die Vielfalt der Akademienforschung gegeben.
Förderer und Partner
Der Akademientag wurde von der VolkswagenStiftung gefördert.
Die Veranstaltung fand in Kooperation mit dem Ethnologischen Museum Berlin im Humboldt Forum, der Berlin Science Week und dem europäischen Akademienverbund All European Academies ALLEA statt.
Vergangene Akademientage
In Städten gesund leben – in gesunden Städten leben
Berlin | Akademienunion | 12:00 Uhr
Der Akademientag findet in diesem Jahr am 6. November in Berlin statt und ist dem Thema „Gesunde Stadt“ gewidmet.
Akademientag 2023 | Was ist gerecht? – Gerechtigkeitsvorstellungen im globalen Vergleich
Berlin | Akademienunion | 12:00 Uhr
Der Akademientag 2023 widmete sich am 7. November 2023 dem Thema „Was ist gerecht? – Gerechtigkeitsvorstellungen im globalen Vergleich“ und fand in Berlin statt.
Akademientag 2022 | Musik und Gesellschaft
Leipzig | 12:00 Uhr
Der Akademientag 2022 widmet sich am 6. Oktober 2022 dem Thema „Musik und Gesellschaft“ und findet in der traditionsreichen Musikstadt Leipzig statt.
Kontakt
Dr. Annette Schaefgen
Leiterin Berliner Büro
Presse- und Öffentlichkeitsarbeit
030 / 325 98 73 70
annette.schaefgen@akademienunion.de