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Schon gewusst ...?

Schon gewusst ... dass indigene nordeurasische Sprachen mit Finnisch und Ungarisch verwandt sind?

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INEL beim Projekt des Monats

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Zur sogenannten uralischen Sprachfamilie gehören Sprachen wie Finnisch, Ungarisch und Estnisch. Sie stammen aus dem südlichen Ural-Gebiet Richtung Westen gewandert. Die Wiege der uralischen Sprachfamilie steht also in der heutigen Russischen Föderation, dort, wo auch heute noch weitere kleine uralische Sprachen gesprochen werden. Dabei ist nicht mehr zwingend eine kulturelle Verwandtschaft festzustellen, weil die jeweilige Kultur sich weiterentwickelt hat. So können Ungarn Nganasanen nicht mehr verstehen, aber die sprachliche Verwandtschaft lässt sich wissenschaftlich nachweisen.

Dafür sorgt auch das Langzeitvorhaben „Grammatiken, Korpora und Sprachtechnologie für indigene nordeurasische Sprachen (INEL)“ der Akademie der Wissenschaften in Hamburg. Uralische Sprachen sind aber nicht die einzigen indigenen Sprachen, die in diesem Gebiet gesprochen werden. So gehören neben dem Kamassischen und Selkupischen auch beispielsweise Dolganisch und Ewenkisch zu den indigenen nordeurasischen Sprachen, die das Langzeitvorhaben INEL bereits erschlossen hat.

Das Auffinden und die Erschließung der sprachlichen Ressourcen – in einigen Fällen überhaupt die Dokumentation ihrer Existenz – ist eine der zentralen Tätigkeiten, die INEL seit Projekt-Beginn im Jahr 2016 verfolgt. Mithilfe moderner Methoden der digitalen Datenaufbereitung werden die in den Sammlungen enthaltenen einzigartigen Daten zusammengetragen, teilweise nacherhoben, digitalisiert und mit einer Fülle weiterer linguistischer Informationen angereichert. Die daraus entstehenden digitalen empirischen Datensammlungen (Korpora) werden in einem interdisziplinären Netzwerk der Öffentlichkeit dauerhaft online bereitgestellt.

Kontakt

Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm

 

06131 / 218 528 17
sebastian.zwies@akademienunion.de