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Forschung

Briefeditionen vernetzt: correspSearch

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Briefe gehören zu den wertvollsten Quellen für die Geschichts-, Musik-, Literatur- und Sprachwissenschaft. Gegenüber Werken versprechen sie einen intimeren und unverfälschteren Einblick in die Gedankenwelt von Menschen und bieten eine große inhaltliche Vielfalt: Die Briefe schildern oder kommentieren vergangene Ereignisse aus Sicht der Zeitgenossinnen und Zeitgenossen, machen wissenschaftliche, religiöse und politische Diskurse wie Netzwerke nachvollziehbar und sichtbar. Auch im Akademienprogramm sind zahlreiche Editionsvorhaben zu finden, die Briefe als historische Quellen erschließen, transkribieren und kommentieren. Die Zeitspanne reicht dabei von der Reformationszeit über das Zeitalter der Französischen Revolution und der Industrialisierung bis weit hinein ins 20. Jahrhundert. Zu den erforschten Personen gehören u.a. der Reformator Philipp Melanchthon, der Philosoph und Mathematiker Gottfried Wilhelm Leibniz, der Forschungsreisende Alexander von Humboldt, das Komponistenehepaar Clara und Robert Schumann oder der Gesellschaftstheoretiker Karl Marx.

Die klassischen Briefausgaben sind notwendigerweise stets an einem oder zwei Korrespondentinnen oder Korrespondenten orientiert. Die Ausgaben liegen zudem bis heute oft nur in gedruckter Fassung vor. Damit bleibt in der klassischen Veröffentlichungsform gerade der typische Netzwerkcharakter von Korrespondenzen schwer fassbar. Darüber hinaus lassen sich übergreifende Fragestellungen, die viele Briefe aus verschiedenen Editionen in den Blick nehmen müssten, nur mit großer Mühe bearbeiten.

Die digitale, von der DFG geförderte Plattform correspSearch.net schafft hier Abhilfe und macht anhand von Metadaten, wie z.B. Name, Ort oder Datum, editionsübergreifend Briefe recherchierbar und historische Briefnetze mit digitalen Methoden erforschbar. Nicht nur für die Forschungsarbeiten, die im Bereich der Briefeditionen in den acht deutschen Wissenschaftsakademien entstehen, die unter dem Dach der Akademienunion versammelt sind, wird diese Plattform von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften inhaltlich und technisch betreut. Die Plattform weist derzeit rund 140.000 edierte Briefe nach, mehr als 41.700 allein aus Vorhaben des Akademienprogramms. Ein Drittel davon stammt aus der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, die mit Mitteln des Akademienprogramms sukzessive die Metadaten ihrer gedruckten und digitalen Briefeditionen für correspSearch bereitstellt.

Das Projekt lebt von der Datenbereitstellung durch wissenschaftliche Editionsvorhaben – weitere Metadaten sind daher äußerst willkommen und werden kontinuierlich in die Plattform eingespeist.

Kontakt

Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm

 

06131 / 218 528 17
sebastian.zwies@akademienunion.de