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Konsortium NFDI4Culture

Konsortium Text+

Positionspapier der Akademienunion zur Schaffung einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur

Die Wissenschaftsakademien halten die Einrichtung nachhaltiger Infrastrukturen für die Bereitstellung und Pflege von Forschungsdaten für dringend geboten. Dies gilt insbesondere auch für die Geisteswissenschaften, um eine langfristige Sicherung der vorliegenden Forschungsdaten und -ergebnisse zu gewährleisten. Die Akademien sehen es als ihre Aufgabe, sich sowohl an der Diskussion um die Gestaltung als auch an dem Aufbau eines entsprechenden Angebots zu beteiligen. Sie haben sich daher von Anfang an der Initiative zur Einrichtung einer Nationalen Forschungsdateninfrastruktur (NFDI) beteiligt.

Die Akademien sind in führender Position an den beiden bewilligten geisteswissenschaftlichen NFDI-Konsortien 4Culture und Text+ beteiligt. Zudem sind alle Akademien, die Akademienunion und die Leopoldina institutionelle Mitglieder.

Der Aufbau einer verlässlichen Forschungsdateninfrastruktur für die Geisteswissenschaften bildet den Schlüssel für den Einsatz digitaler Methoden in den Geisteswissenschaften. Denn ohne eine leistungsfähige Forschungsdateninfrastruktur wird der Einsatz von digitalen Verfahren in den Geisteswissenschaften immer mit der Sorge um den Verlust oder das Unbrauchbarwerden des digital gespeicherten Wissens belastet sein. Die Chancen, die digitale Methoden der geisteswissenschaftlichen Forschung eröffnen, lassen sich nur mit einer auf Langfristigkeit ausgelegten Forschungsdateninfrastruktur voll ausschöpfen.

Den deutschen Wissenschaftsakademien kommt innerhalb der geisteswissenschaftlichen Forschung eine besondere Stellung zu. Mit ihren Editionen, Wörterbüchern, Lexika und Erschließungsprojekten, die im Akademienprogramm, dem gemeinsamen Forschungsprogramm der Akademien, erarbeitet werden, leisten die Akademien einen zentralen Beitrag zur geisteswissenschaftlichen Grundlagenforschung. Die deutschen Wissenschaftsakademien sind daher mit den Anforderungen einer langfristig angelegten Erstellung und Pflege von geisteswissenschaftlichen Forschungsdaten vertraut und verfügen bereits über umfangreiche Expertisen für die digitale Erschließung sowie die Bereitstellung passgenauer Softwarewerkzeuge und Dienste. Zudem sind sie mit anderen Forschungseinrichtungen sehr gut vernetzt.

Im besonders zentralen Bereich der langfristigen Bereitstellung von Forschungsdaten und -ergebnissen des Akademienprogramms kooperieren die Unionsakademien seit vielen Jahren eng mit den maßgeblichen nationalen und internationalen Akteuren auf dem Feld der Forschungsinfrastrukturen. Sie verfügen über umfassende Erfahrungen in der Zusammenarbeit mit fachspezifischen Repositorien, Rechenzentren und Gedächtniseinrichtungen bzw. organisieren den langfristigen Zugang zu Ergebnissen, Foschungsdaten und -software in eigener Regie. Sie sind sowohl auf der Forschungsdatenseite als auch bei der Softwareentwicklung führend in den Standardisierungsdiskussionen beteiligt, wie nicht zuletzt an der umfassenden Beteiligung am NFDI-Prozess ablesbar ist. Das von der Akademie der Wissenschaften und der Literatur | Mainz federführend koordinierte Konsortium NFDI4Culture wurde im Juni 2020 bewilligt, ein zweites Kosortium, Text+, das sich mit der Entwicklung einer sprach- und textbasierten Forschungsdateninfrastruktur befasst, wurde im Juli 2021 ebenfalls bewilligt.

Kontakt

Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm

 

06131 / 218 528 17
sebastian.zwies@akademienunion.de