
915 Briefpartnerinnen und -partner
Kalenderwoche 5
915 Briefpartnerinnen und -partner zählt der überlieferte Briefwechsel Johann Christoph Gottscheds und seiner Frau Luise Adelgunde Victorie. In 5800 Briefen aus 44 Jahren (1722 bis 1766) kommt eine ungeheure Vielfalt von Themen zur Sprache.
Als literarisch-sprachlich und philosophisch einflussreiches Ehepaar genossen die Gottscheds in der öffentlichen Wahrnehmung in der Mitte des 18. Jahrhunderts eine Aufmerksamkeit ohnegleichen. Fürstinnen und Vertreter des Adels, Militärs, Verleger oder Handwerker schreiben an die Gottscheds, Schauspieler berichten über Mühen und Erfolg ihrer Theater, Dichter senden ihre Texte ein. Das auswärtige Korrespondentennetz erstreckt sich von England, Frankreich, Wien bis nach Moskau und St. Petersburg. Vor allem Akademiker sind vertreten, Universitätsprofessoren, Gymnasiallehrer und Pfarrer. Über diese akademische Trägerschicht wird der Prozess der Aufklärung, die gesellschaftliche Modernisierung in Deutschland bis in die entlegenen Provinzen vorangetrieben. Kaum anderswo finden sich so individuelle und lebendige Zeugnisse über Alltag, interne Auseinandersetzungen und Strategien der Gesellschaft der Aufklärer.
Die Edition des Briefwechsels, ein Projekt der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig, stellt sie der Forschung ausführlich kommentiert zur Verfügung. Ein bio-bibliographisches Korrespondentenverzeichnis vermittelt zudem nähere Informationen zu Leben und Wirken der Korrespondenzpartnerinnen und -partner.
Kontakt
Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm
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sebastian.zwies@akademienunion.de