
90.000 Zettel
Kalenderwoche 22
Mehr als 90.000 Zettel finden sich im sogenannten „Zettelkasten“ des berühmten Soziologen Niklas Luhmann. Über 40 Jahre hinweg hat Luhmann seine Gedanken und Überlegungen auf Notizzetteln festgehalten und jeden mit einem individuellen Code aus Zahlen und Buchstaben sowie mit Verweisen auf andere Zettel versehen.
Mit seinem „Zettelkasten“ war es Luhmann möglich, Ideen zu sammeln, zu verknüpfen und zu generieren – ein Einfallsgenerator, denn durch das Verweissystem werden oftmals unvorhersehbare Verbindungen geschaffen. Damit hat der Gesellschaftstheoretiker lange vor dem digitalen Zeitalter ein dem WorldWideWeb ähnliches Instrument erschaffen und so mehr als 600 Veröffentlichungen hervorgebracht.
Dieses besondere Denkwerkzeug steht im Zentrum des Akademieprojekts Niklas Luhmann – Theorie als Passion. Wissenschaftliche Erschließung und Edition des Nachlasses der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaft und der Künste. Seit 2015 erforschen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Projektes den umfangreichen Nachlass Luhmanns, digitalisieren und edieren die überlieferten Materialien und stellen diese im Online-Archiv Open Access zur Verfügung.
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