6.263 Meter
Kalenderwoche 34
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6.263 Meter misst der Chimborazo, an dessen Besteigung sich im Jahr 1802 – vor 220 Jahren – Alexander von Humboldt wagte. Der mythenumwobene Vulkan in den ecuadorianischen Anden galt seinerzeit als der höchste Berg der Erde. Bis zum Gipfel gelangten Humboldt und seine Reisebegleiter Aimé Bonpland und Carlos Montúfar nicht, sondern nach eigenen Messungen nur bis auf 5.900 Meter, wo eine unüberwindbare Spalte den weiteren Aufstieg verhinderte. Heute geht man davon aus, dass die Gruppe um Humboldt bis zu einer Höhe von 5.600 Metern gekommen ist.
Die Besteigung des Chimborazo ist eine der spektakulärsten Episoden während Humboldts Forschungsreisen, die ihn nach Süd- und Nordamerika sowie Russland führten. Mit ihnen beschäftigt sich das Akademievorhaben „Alexander von Humboldt auf Reisen – Wissenschaft aus der Bewegung“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften. Hier entsteht seit 2015 eine vollständige Edition der Manuskripte Humboldts zu seinen Reisen. Sie umfasst allen voran die Tagebücher zur Amerikanischen Reise (1799–1804) und zur russisch-sibirischen Reise (1829), aber auch Denkschriften, Publikationen und Briefwechsel. Alle edierten Texte erscheinen als Hybrid-Projekt sowohl im Druck als auch in der edition humboldt digital.
Humboldt hat während seiner Reisen konsequent Tagebücher bzw. Reisejournale geführt, die in einzigartiger Weise seine Arbeitsweise und Wissensorganisation dokumentieren. Diese Notizen verbinden Beschreibungen des Reiseverlaufs mit Messergebnissen, literarischen Reiseskizzen, wissenschaftlichen Essays, Laborprotokollen, Zeichnungen und Exzerpten, die auch heute noch für die unterschiedlichsten Forschungsbereiche von Interesse sind. Die Messungen Humboldts am Chimborazo und seine Beschreibung der dortigen Vegetationsstufen sind beispielsweise wichtige Hinweise für die Klimafolgenforschung, die auf diese Weise nachvollziehen kann, wie sich die Bergwelt in den Anden unter den Bedingungen des Klimawandels verändert hat.
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