
4.500 Keilschrifttexte aus Assur
Kalenderwoche 42
Rund 4.500 geborgene Keilschrifttexte aus der Ruine der Stadt Assur sind literarischen Inhalts und werden von der Forschungsstelle „Edition literarischer Keilschrifttexte aus Assur“ erfasst und klassifiziert. Die Ergebnisse werden in der Monographienserie „Keilschrifttexte aus Assur literarischen Inhalts“ (KAL) publiziert.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts gruben deutsche Archäologen mehrere Tausend Tontafeln mit Keilschrifttexten bzw. deren Überreste aus: Fundort war ein Ruinenhügel im heutigen Irak. Die Forschungsstelle identifiziert die gefundenen Texte, die noch nicht erforscht worden sind, und erschließt sie philologisch, womit eine Lücke in der kulturgeschichtlichen Betrachtung Assurs geschlossen wird. Unter den literarischen Keilschrifttexten befinden sich gesetzliche Regelungen und Erlässe, historische und mythische Erzählungen, Fabeln, Berichte und Lebensweisheiten sowie Vorschriften für Festabläufe und andere religiöse Handlungen. Darüber hinaus sind aber auch Gedichte, Lieder, Gebete und Texte erhalten, die Fachwissen aus den Disziplinen des altorientalischen Gelehrtenwesens konservieren. Zum Großteil befinden sich die archäologischen Fundstücke mit den Keilschrifttexten heute im Vorderasiatischen Museum in Berlin.
Das Projekt der Heidelberger Akademie der Wissenschaften ist an der Universität Heidelberg angesiedelt und wird von Prof. Dr. Dr. h.c. Stefan M. Maul, Abteilung Assyriologie des Instituts für Sprachen und Kulturen des Vorderen Orients, geleitet.
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