30.000 bis 40.000 Abbildungen von Artefakten aus dem Altertum
Kalenderwoche 37
Mit seiner 1719 erschienenen „L’antiquité expliquée et représentée en figures“ erhob der französische Gelehrte Bernard de Montfaucon (1655–1741) den Anspruch, mithilfe von Abbildungen von Artefakten aus dem Altertum die gesamte Antike zu „erklären“. Im Vorwort bezifferte er deren Zahl auf „ungefähr dreißig- bis vierzigtausend“. Der nicht gerade kleine Spielraum zeigt, dass er sich über den Umfang seiner staunenswerten Unternehmung selbst nicht ganz im Klaren war.
Im Rahmen des 2021 an der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften neu gestarteten Akademienvorhabens Antiquitatum Thesaurus. Antiken in den europäischen Bildquellen des 17. und 18. Jahrhunderts wird sein Werk vollständig erschlossen. Eine erste Nachzählung ergab, dass es sich wohl eher um knapp fünftausend Skulpturen, Bauwerke, Wandmalereien, Münzen, Gemmen und sonstige antike Objekte aus ganz Europa handelt.
Es ist dennoch gut möglich, dass die Online-Datenbank des Thesaurus am Ende der Projektlaufzeit in etwa die Zahl der Einträge umfassen wird, die Montfaucon vor dreihundert Jahren seinem Publikum versprochen hat. Denn Montfaucon nennt für jede seiner Illustrationen die von ihm konsultierte bildliche Vorlage, die der Thesaurus ebenfalls berücksichtigt; zudem umfasst das ausgewählte Quellencorpus eine große Zahl weiterer gezeichneter und gedruckter Darstellungen antiker Artefakte. Die Datenbank wird die Bildquellen mit den durch sie dokumentierten Antiken in anschaulicher Weise verknüpfen.
Kontakt
Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm
06131 / 218 528 17
sebastian.zwies@akademienunion.de