1896 begann die Sammlung der Papsturkunden
Kalenderwoche 36
Woran denken Sie beim Jahr 1896? An die Eröffnung der ersten modernen Olympischen Spiele, 1500 Jahre nachdem die Original-Spiele von dem römischen Kaiser Theodosius I. verboten worden sind? Oder daran, dass Henri Becquerel in diesem Jahr die Radioaktivität entdeckt hat? Oder gar daran, dass im Palais Garnier ein sechs Tonnen schwerer Kronleuchter runtergefallen ist und einige Menschen erschlagen hat?
Woran auch immer Sie soeben gedacht haben, in Zukunft erinnern Sie sich bitte daran, dass 1896 die Sammlung der Papsturkunden begonnen hat, ohne die eine fundierte Erforschung des Mittelalters heute kaum möglich wäre. Papsturkunden mögen sich in Ihren Ohren exotisch anhören, doch sie waren über Jahrhunderte in denen es noch keine Printmedien geschweige denn Telekommunikation gab, das wohl wichtigste Kommunikationsmittel überhaupt. Das Papsttum war die zentrale und wirkmächtigste Einrichtung Europas und übte seinen Einfluss mittels dieser Urkunden aus. In ihnen stand, welche Privilegien erteilt, Besitztümer verliehen oder wie in Streitfällen entschieden wurde. An der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen arbeitet das Forschungsprojekt Papsturkunden des frühen und hohen Mittelalters daran, Urkunden bis zum Jahr 1198 der Wissenschaft zugänglich zu machen, was auch möglich wurde, weil das Projekt seit 2007 im Rahmen des Akademieprogramms von Bund und Ländern gefördert wird.
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