1492 – die Vertreibung der Juden aus „Sepharad“
Kalenderwoche 34
1492 steht in der allgemeinen Geschichtsschreibung zumeist für die „Entdeckung Amerikas“ durch Christoph Kolumbus. In der jüdischen Erinnerung verbindet sich mit der gleichen Jahreszahl ein anderes Ereignis, das im Akademieprojekt Europäische Traditionen – Enzyklopädie jüdischer Kulturen der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig beschrieben wird: die Vertreibung der Juden aus „Sepharad“.
Vor die Wahl gestellt, zum Christentum zu konvertieren oder Spanien – im Hebräischen „Sepharad“ genannt – zu verlassen, entschieden sich viele für letzteres. Sie fanden Aufnahme im Osmanischen Reich und anderen Ländern der Mittelmeerregion, aber auch in Westeuropa, so in Antwerpen, Amsterdam bis hin nach Hamburg. Mit ihnen migrierten ihre reiche sephardische Kultur, Tradition und eine eigene Sprache.
Die Vertreibung aus Sepharad ist nur einer von vielen Themenkomplexen der siebenbändigen "Enzyklopädie jüdischer Geschichte und Kultur" (EJGK). Die rund 780 Stichworte der Publikation, die im Rahmen des Akademieprojektes erscheint, bereichert die allgemeine Geschichte um jüdische Erfahrungen und Perspektiven.
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