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Schwarzweiß-Foto einer Handschrift
Zahl der Woche

12.000 Fotos von Koranhandschriften

Kalenderwoche 27

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Video: Arbeitsstellenleiter Michael Marx beim Akademientag 2021

Zur Reihe "Zahl der Woche"

Wie ist der Koran entstanden? Das Akademievorhaben „Corpus Coranicum“ der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften dokumentiert die frühesten handschriftlichen und mündlichen Überlieferungen des Korans in Bild und Text. Eine zentrale Basis dieser Forschungsarbeit stellen die rund 12.000 Fotografien dar, die der Münchener Arabist Gotthelf Bergsträßer (1886–1933) in den 1920er und 1930er Jahren zusammengetragen hat.

Abgebildet sind Koranhandschriften aus Bibliotheken in ganz Europa und im Nahen Osten, darunter auch solche, deren Existenz nicht mehr anders nachgewiesen werden kann. Bergsträßers Fotoarchiv galt lange als verschollen und ist erst in den 1990er Jahren wiederaufgetaucht. Die Schwarz-Weiß-Fotos bildeten den Grundstock für Corpus Coranicum, das aber inzwischen viele weitere Bestände über die Datenbank „Manuscripta Coranica“ zugänglich gemacht hat. Dieser digitale Katalog setzt so mit den Möglichkeiten des 21. Jahrhunderts die Idee Bergsträßers um, die Quellen der Textgeschichte zu erschließen und zu publizieren.

Da das Interesse an der Gründungsurkunde der islamischen Religion in Europa wächst, trägt das Potsdamer Projekt zur Grundlagenforschung für die Geschichte des Islams bei. Neben der Handschriftendatenbank publiziert das Vorhaben digital Quellentexte zu Textvarianten, Quellen zum historischem Kontext und einen umfassen chronologisch-literaturwissenschaftlichen Kommentar. Die digitale Form der Publikation ermöglicht die Rezeption und fördert die Kooperation mit Institutionen und Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern in Europa und der islamischen Welt.

 

Kontakt

Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm

 

06131 / 218 528 17
sebastian.zwies@akademienunion.de