Zum Hauptinhalt springen
Fragmente des koptischen Deuteronomiums
Zahl der Woche

0 koptische Bibeln

Kalenderwoche 51

 

Projektseite

Projektseite Akademie der Wissenschaften zu Göttingen

Zur Reihe "Zahl der Woche"

Es ist in Europa kaum vorstellbar, aber Millionen von koptischen Christen in aller Welt können nicht einfach so eine komplette Bibel in koptischer (ägyptischer) Sprache aus dem Bücherschrank ziehen.

Diese gab es zwar mal, in einem der Dialekte des Koptischen (Sahidisch-Koptisch), der bis zum 12. Jh. für Literatur und Gottesdienst in Ägypten verwendet wurde. In diesen war die Bibel im 4./5. Jh. aus dem Griechischen übersetzt worden. Aber diese alten Handschriften wurden vielfach zerfetzt und in alle Welt verstreut. So hat es das Forschungsprojekt „Digitale Gesamtedition und Übersetzung des koptisch-sahidischen Alten Testaments“ der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen mit einer äußerst verwickelten Handschriftenlage zu tun. Der Grund ist, dass Missionare, Privatsammler und Gelehrte, v. a. aus Europa und Nordamerika, nach Ägypten strömten und kunstvolle Manuskripte mitnahmen. Diese wurden ihnen z. B. von Antikenhändlern angeboten, denen der Verkauf einzelner Blätter oft mehr Geld einbrachte als der Verkauf des gesamten Buches.

Das Nachsehen haben nun die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die daran arbeiten, die weltweit verstreuten Fragmente aufzuspüren, am Computer wieder zusammenzusetzen und in einem digitalen Bücherregal allen zugänglich zu machen. Das Neue Testament wird an der Universität Münster rekonstruiert, das Alte Testament an der Göttinger Akademie. Das Ergebnis der Forschungsarbeit wird daher ein Quellenschatz sein, der nicht nur der koptischen Gemeinschaft die Heilige Schrift im Ganzen zurückbringt, sondern auch neue Erkenntnisse für Sprach-, Kultur- und Religionswissenschaften bereithält.

 

Kontakt

Sebastian Zwies
Leiter Koordinierung
Akademienprogramm

 

06131 / 218 528 17
sebastian.zwies@akademienunion.de