Zum Hauptinhalt springen

Wörterbuch des Altuigurischen


Links zum Projekt

Das Altuigurische oder Alttürkische ist von seiner Bedeutung her vergleichbar mit dem Lateinischen bei den romanischen Sprachen. Ein auf dem aktuellen Stand der Wissenschaft befindliches Wörterbuch dieser Sprache gibt es allerdings noch nicht. Doch seit dem 1. Januar 2017 hat ein Forschungsvorhaben unter der Obhut der Akademie der Wissenschaften zu Göttingen begonnen, ein Wörterbuch des Altuigurischen/ Alttürkischen zu schaffen.

Das Turkvolk der heutigen Uiguren ist vor allem infolge der radikalen Sinisierungspolitik der chinesischen Regierung nicht in der Lage, ein solches Grundlagenwerk selbst zu erarbeiten. Die traditionsreiche Göttinger Uiguristik/Turkologie betrachtete es daher schon lange als Aufgabe, die alten - vor allem buddhistischen und manichäischen - Hochkulturen der Uiguren in ihren über einen Zeitraum von mehr als 600 Jahren (8.-14. Jh.) tradierten schriftlichen Zeugnissen wissenschaftlich zu erschließen und als Weltkulturerbe zu erhalten. Vorreiter ist hier der emeritierte Göttinger Turkologe Prof. Klaus Röhrborn. Er wird am Wörterbuch mitarbeiten, ebenso wie Dr. Jens Wilkens, Dr. Zekine Özertural und cand. phil. Gökhan Silfeler. Im Herbst wird ein weiterer Göttinger Turkologe, Dr. Hans Nugteren, dazustoßen. Geleitet wird das Vorhaben von Prof. Jens Peter Laut.


Wörterbuch des Altuigurischen

Wörterbuch des Altuigurischen

Betreuende Akademie
Niedersächsische Akademie der Wissenschaften zu Göttingen

Arbeitsstelle und Sitzland
Göttingen, Niedersachsen

Typ
Alt- und fremdsprachige Wörterbücher

Vorhabennummer
I.B.19


Die Erforschung der vorislamischen türkischen Sprache und Kultur hat aber auch in der Türkei eine längere Tradition und ist insbesondere zu Lebzeiten Atatürks (†1938) gefördert worden. Gerade in der jüngsten Zeit jedoch ist diese Tradition - durch eine immer mehr zunehmende Re-Islamisierung auch des Wissenschaftsbetriebs - gefährdet. Das "Wörterbuch des Altuigurischen" bietet einen Zugang zur alttürkischen Kultur außerhalb dieser religiös gebundenen Betrachtungsweise und ist für die türkische Wissenschaft - nicht zuletzt, weil die Lemmata auch ins Türkeitürkische übersetzt werden - eine große Chance, an der aktuellen Forschung zur vorislamisch-türkischen Sprache und Kultur Zentralasiens teilzunehmen.

Zurück zur Übersicht